Chronik

 

Der Modellclub und seine Geschichte

15 Jahre später gabs dort Versuche mit fliegenden Untertassen (s.u.) .

Die Interessengemeinschaft 1970
Der Grundstein unseres Verein wurde während einer Begegnung unseres Gründungsmitglieds Hermann Eissler mit Spaziergängern im Jahre 1970 gelegt. Hermann Eissler hatte damals schon ein funkgesteuertes Motormodell „Elektra“ mit einem 3,5 cm³-Motor. Die Begegnung fand statt auf seinem „Gütle“ im Gewann Ennabohl zwischen Pfullingen und Gönningen. Die Passanten waren die Brüder Kozel, die von dieser Technik sofort begeistert waren. Übrigens ging das Urmodell aller unserer Flugzeuge nicht zu Bruch, ist original erhalten, und befindet sich immer noch im flugfähigen Bestand seines Erbauers. Nach wenigen Wochen hatten beide Brüder Kozel ebenfalls eine „Elektra“. Obwohl diese Herrn noch nie ein Modell geflogen oder gebaut hatten, vergrößerten sie sofort die Spannweite und den Antriebsmotor. Diese beiden Modelle wurden deshalb als „Super-Elektra“ bezeichnet, sie wurde nach damaligen und heutigen Verhältnissen dieser Bezeichnung in allen Punkten gerecht. Es sprach sich bei Kollegen von Hermann Eissler und den Brüdern Kozel sehr schnell herum, welche Attraktion dieses Hobby ausübt. Auch in der Region war zum damaligen Zeitpunkt das Fliegen von drei ferngesteuerten Modellen eine äußerst selten zu beobachtende Sensation. Schnell hatten sich unsere nun acht Gründungsmitglieder zunächst zum Training zusammengefunden. Aus den spontanen Zusammenkünften wurden schnell regelmäßige Treffen, worauf man entschied,  im Jahr 1972 über eine Vereinsgründung nachzudenken. Nun wendete man sich an alle umliegenden Gemeinden mit dem Ziel, einen geeigneten Standpunkt für einen Verein zu finden. Auf Grund des Wohnortes zweier Gründungsmitglieder kam Eningen ins Gespräch.

Die Vereinsgründung 1973
Vor allen anderen Orten waren die Gespräche mit Herrn Bürgermeister Zeller in Eningen nicht nur sehr weit gediehen, sondern der werdende Verein hatte 1973 einen begeisterten Förderer an seiner Seite. In dem alten Schulhaus in der Hauptstraße konnte der Verein bald einen Raum für sich herrichten und beziehen. Da man nun Möglichkeiten und vor allem Platz zum Bauen hatte, wuchs die Luftflotte des Vereins sehr schnell. Im Gründungsjahr 1973 wurde in Eningen eine Modell-Ausstellung organisiert.
1974
Man widmete sich der Konsolidierung des Vereins und des Vereinslebens. In den neuen Räumen wurden zahlreiche Modelle gebaut. Ansonsten machte man sich Gedanken über einen möglichen Umzug, da die alte Schule neueren Bauvorhaben Platz machen musste und die eben renovierten Räume aufzugeben waren. Dafür konnten Pläne geschmiedet werden, wie die in Aussicht gestellten größeren Räume unter dem Dach der Schillerschule für den Verein herzurichten waren.Im Winter 1973/74 wurde ein zweites legendäres Flugzeug gebaut, die „Caravelle“. Sie wurde zum Seglerschlepp und Lastenabwurf mit Fallschirmen eingesetzt. Auch dieses Modell ist noch erhalten. Mit diesem Modell wurden 1976 die Bonbons über Glay abgeworfen, näheres siehe 1976, Ausflug nach Charlieu. In 1974 entstanden mehrere Flugzeuge: Ein Fieseler Storch, der in der damaligen Zeit zu den anspruchsvollsten und sehr aufwendig zu bauenden Modellen überhaupt gehörte und eine Fokker D VII unseres Gründungsmitglieds Franz Breiteneicher.

1975: Umzug in die Schillerschule
Mit dem Abriss des alten Schulhauses in Eningen stand der Umzug in die Schillerschule an.
Die Räume wurden in eigener Regie saniert und ausgebaut.

 

 

 

  Trotzdem blieb Zeit um einen Jugendwettbewerb zu organisieren. Der Verein hatte sich im letzten Jahr weiter aufgebaut und man unternahm im November einen Ausflug nach München in das Deutsche Museum. Erstmalig wurde im Sommer ein Jugendwettbewerb veranstaltet. Es gab aber auch genügend andere Arbeiten für Alt und Jung mit dem Umzug und der Renovierung der neuen Clubräume.

Es war natürlich klar, dass die Einweihung ordentlich gefeiert wurde.
Hier im Bild Herr Bürgermeister Zeller und Herr Fromann, der Direktor der Schillerschule.

1976
Der Modellclub hatte damals auch Start- und Landemöglichkeiten im Arbachtal.
Im September fand das Fliegen um den Vereinspokal statt.
Etwa in dieser Zeit erfreuten sich diese Fokker-Modelle großer Beliebtheit. Heute noch dekoriert eines dieser Exemplare unser Clubheim.

Uhu-Wettbewerb 1976
Auch auf dem Buchrain in Eningen wurde vorwiegend mit Segelflugzeugen geflogen. Dort wurde im Jahr 1976 Der Uhu-Wettbewerb organisiert. Teilnehmen konnten alle interessierten Jugendlichen und Kinder aus Eningen.

Ausflug nach Charlieu
Die Gemeinde Charlieu war von den Modellfliegern so begeistert, dass man 1976 den Saal des dortigen Rathauses ausräumte und der Modellclub Eningen eine Ausstellung mit ihren Modellen organisierte. In Charlieu war das Interesse so groß, dass der Bürgermeister von Charlieu kurzfristig darum gebeten hatte, doch Prospektmaterial in französischer Sprache mitzubringen. Das war gar nicht so einfach, denn dieses gab es allenfalls bei der Fa. Graupner in Kirchheim. Ein kurzes Telefonat, und schon saß jemand im Auto und holte die Prospekte ab. Am nächsten Tag war man bereits unterwegs nach Charlieu.

Die Krönung der Veranstaltung sollte ein Bonbon-Abwurf über der Stadt sein. Das war aber alles etwas kompliziert, da in unmittelbarer Nähe der Abwurfstelle keine Start- und Landemöglichkeit gegeben war. Deshalb musste aus recht großer Höhe abgeworfen werden, so daß die Bonbons beim Aufprall sicher zerstört worden wären. Um dies nicht geschehen zu lassen, studierte man die Aerodynamik des Bonbons. Die Sinkgeschwindigkeit sollte mittels eines Papierfähnchens verringert werden. Durch ein Loch in einer Ecke des Papiers wurde ein Ende des Bonbonpapiers hindurchgewickelt und umgefaltet, so dass es hielt.
Nachdem die ideale Größe experimentell ermittelt war, wurden viele bunte Fähnchen geschnitten. Es versteht sich von selbst, dass alle Fähnchen auch einen Aufdruck hatten: „Der Modellclub Eningen u.A. grüßt seine Freunde“.

Da der Abwurf nun auch aus größerer Höhe erfolgen konnte, wurde beschlossen, dass man von dem erhöht gelegenen Sportplatz der Nachbargemeinde Glay aus starten werde. Von dieser Anhöhe hatte man eine gute Sicht auf das weiter unten im Tal gelegene Charlieu. Mit Augenmaß und etwas Glück wollte man den Marktplatz treffen. Leider gab es sprachliche Probleme, sodass der Abwurf dann nicht über Charlieu, sondern über Glay durchgeführt wurde. Die Aktion war ein voller Erfolg und Hermann Eissler erinnert sich noch genau, welches Aufsehen diese Aktion erregt hat und wie viele Kinder durch die Gassen rannten, um die Bonbons einzusammeln.

1977
Erstmalig wurde in diesem Jahr die Anwesenheit eines Flugleiters zur Bedingung. Während der Winterzeit fand für alle Mitglieder ein Theorieseminar statt. Erwähnenswert ist noch, dass ab diesem Jahr der Verein Mittel zur Anschaffung von Werkzeugen und Verbrauchsmaterialien bewilligte. So konnten nun Maschinen angeschafft werden, die sonst niemand zuhause hatte.

1978
Man hatte sich dem Modellsport insgesamt verschrieben, jedoch hatte die Fliegerei schon immer die größeren Reize gegenüber anderen Modellarten. Was gibt es aber schöneres, als an einem sehr heißen Sommertag nicht in brütender Hitze auf dem Flugplatz zu stehen, sondern am kühlen Baggersee in Kirchentellinsfurt mit einem Segelboot zu entspannen.

Man organisierte auch in diesem Jahr eine Ausstellung und ein Vereinspokalfliegen.

Ausflug nach Montbeliard, Frankreich
Weil man nicht genau wußte, wo der Modellflugplatz gelegen war, wurde auf dem Verkehrsflugplatz in Montbeliard nachgefragt. Da es hier keinen Modellclub gab und man von den Modellen sichtlich begeistert war, hat die Flugplatzaufsicht unseren Mitgliedern einen etwas abgelegeneren Teil des Fluggeländes zur Verfügung gestellt. Das kann nun wirklich nicht jeder sagen, daß man mit seinen Modellen während des Urlaubs auf einem richtigen Flugplatz geflogen ist.

1979
Das 10-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Charlieu wurde unter aktiver Teilnahme des MCEs gefeiert. Im Sommer konnte die Vereinsjugend auf unser Jugendlager auf der Uracher Alb und im Spätsommer wurde der Vereinspokal ausgefochten. Siegreich ging man auch aus dem örtlichen Tischtennisturnier hervor.

1980
Gekrönt wurde dieses Jahr durch die Teilnahme am Jubiläum der Eninger Feuerwehr und der Teilnahme am Kinderfest.
Hierzu baute man kurzerhand eine „Bleriot“

1981
In diesem Jahr baute der Club eine Telemaster als Ausbildungsflugzeug für die Anfänger.
Beim Jubiläum des DLRG und beim Tischtennisturnier in Eningen schlug man sich wacker.

1982
Das war ein ganz ruhiges Jahr, in dem man erwog am Böblinger Wettbewerb teilzunehmen, was auch auf private Initiative hin geschah. Ein bemerkenswertes Stück handwerklichen Könnens und Beweis einer sehr guten Kameradschaft war die Geburtstagstorte für Herbert Kozel. Die Torte kam vom Konditor, aber das Flugzeug oben drauf wurde selbst hergestellt. Das Flugzeug besteht zu 100% aus Eszet-Schokoladeschnitten und ist essbar. Hierzu hat Hermann Eissler sich Schablonen für die Einzelteile aus Sperrholz ausgesägt. Auf diese Schablonen wurde dann die Schokoladenschnitte aufgelegt und mit der Laubsäge ausgesägt.

Die Einzelteile wurden nicht etwa mit Zuckersirup zusammengeklebt, nein, der Zuckerklumpen hätte sicher die Aerodynamik, zumindest aber die Optik gestört. Stattdessen wurden die Schokoladenteile kunstvoll miteinander verschmolzen. Die Detailtreue ging so weit, daß sogar die Tragflächen eine Profilierung bekamen, indem sie unter vorsichtigster Hitzeeinwirkung verformt wurden.

1983
Ganz neue Technik zog in die Clubräume des MCE. Eine vereinseigene Entwicklung stellte der „HAI“ dar, der in GFK-Technik hergestellt wurde.

1984
Der Vereinspokal wurde dieses Jahr mit einem Vereinsflugzeug ausgetragen und man erwog einen Ausflug in die Vogesen zum Grand Balon.

Ein ganz besonderes Flugzeug fand zum Verein: ein sogenanntes Ringflügel-Modell. Diese Konstruktion ist schwer zu fliegen, weil sie recht instabil ist. Es wird berichtet, daß mehrere dieser Tragflächenringe benötigt wurden, bis Pilot und das Fluggerät zueinandergefunden hatten.

Aber:
es flog wirklich, wie auf dem Bild zu sehen ist.

 

1985
Hinsichtlich der lokalen Feste fand man den Verein natürlich aktiv beim Jubiläum der Feuerwehr und beim 9. Eninger Becherschießen.

Der Vereinsausflug ging nach Glay, Frankreich, wo auch der Vereinspokal geflogen wurde.

1986
Es wurde erstmals ein „Fahrdienst“ für die Vereinsjugend eingerichtet. Sehen konnte man uns beim Eninger Kongress, wo ein Abwurf eines Fallschirmspringers von einem Flugzeug gemacht wurde.

Hier sehen wir die Modell-Springertruppe neben ihrem Sportflieger. Auch beim Tischtennisturnier holten wir in diesem Jahr einen Pokal.

Ein Vergleichsfliegen fand unter schwierigen Wetterbedingungen auf Ennabohl statt.

1987
In diesem Jahr konnten wir mit einer Ausstellung in der Volksbank Werbung für unseren Club und unser Hobby machen.

1988
Da der Club seit Bestehen noch immer nicht sein eigenes Gelände hat, wurde eine Beteiligung an einem anderen Gelände erwogen. Die lokalen Gegebenheiten waren allerdings so, daß wir wegen Sicherheitsbedenken absagen mussten. Schade, schade, aber Safety First!!

 

 

1989
Alles fieberte auf die 900-Jahrfeier in Eningen im nächsten Jahr hin. Leider musste in diesem Jahr auch eine „Kröte“ geschluckt werden. Uns wurde vom Besitzer des Geländes Buchrain die Erlaubnis entzogen, hier zu fliegen. Der Grund für uns war nicht ganz nachvollziehbar, aber es hatte wohl mit der Benützung des Zufahrtsweges zu tun. Hier mussten sich mit Nicht-Mitgliedern des MCE wohl unschöne Dinge ereignet haben. Der Verein hat nun leider wieder ein ortsnahes Gelände weniger.

1990
Unser Club hatte einen Stand beim Dorffest im Juli und natürlich bei der 900-Jahr-Feier im September. Auch kann festgestellt werden, daß sich der Verein richtig etabliert hat. Erstmals werden die Arbeitsplätze knapp und können während der Vereinszeiten nur von mehreren gleichzeitig genutzt werden.

1991
Ein großes Ereignis war der Ausflug nach Österreich. Ein paar Bilder zeigen die Begeisterung.
Mit einem Hucke-Pack-Schlepp geht der Segler auf Höhe.

In Österreich war die Thermik so gut, das sogar unser Sonnenschirm abhob.
Wer die Fernsteuerung hierfür hatte, konnte bis heute nicht geklärt werden.

 

 

 

Wer uns nicht glaubt, dass unser Hobby Sport ist, betrachte die Startsequenz dieses Modells sehr genau:

Mit viel Kraft und Anlauf wird das Modell gegen den Wind ausgerichtet und geworfen.

Sehr große Konzentration brauchen Pilot und Starter in dieser Situation:
das Modell ist wenige Meter über dem Boden und nimmt Fahrt auf.
Das Modell fliegt und der Starter kann tief durchatmen.

 

 

 

 

Der Pilot kann dies allerdings erst, wenn das Flugzeug nach so einer schönen Landung wieder am Boden ist.

1992
Ein Teil unseres Clubs hat die schönen Erfahrungen in Österreich noch einmal gemacht und ist wieder hingefahren. In diesem Jahr fällt der Entschluss uns eine vereinseigene Piper PA 18 als Schleppflugzeug für Segler zu bauen.

Damit war man nicht mehr auf einen „Hucke-Pack-Hilfsmotor“ zum Starten angewiesen.
Das Schleppflugzeug konnte die Segler zur Thermiksuche auf Höhe bringen und mit etwas Glück und Können waren stundenlange Flüge möglich.

1993
Herbe Zeiten begannen, als auf unserem letzten ortsnahen Gelände im Gewann Haslach auf der Ebene von anderer Seite die Nutzung unseres Fluggeländes unmöglich gemacht wurde. Niemand hatte damit gerechnet, es schien alles ordentlich und geregelt zu sein. Das Luftfahrtbundesamt, das Regierungspräsidium, sowie untere und obere Naturschutzbehörde hatte dem MCE nach genauer Prüfung aller Voraussetzungen eine offizielle Aufstiegsgenehmigung erteilt. Nachdem ein Pachtvertrag in Aussicht gestellt worden war, wurde mit dem Herrichten des Platzes begonnen. Wenige Wochen später fanden wir einen großen Misthaufen direkt auf unserer Startbahn.

Auch angebliche Frequenzbeeinflussungen mit der Interessengemeinschaft der Achalmflieger konnten eindeutig durch vom Verein bezahlte Messungen von der Bundespost ausgeschlossen werden. Der Pachtvertrag kam leider trotz eindeutiger Klärung dieser Fragen nicht zustande. Dennoch glaubten wir, dass dieser Zustand für einen Verein, der noch nie ein Fluggelände hatte, bald abgestellt sein werde. Die Motivation der Mitglieder war ungebrochen, hatte man doch in diesem Jahr allein 24 neue Modelle gebaut! Und wieder ging es nach Österreich zu den uns sehr lieb gewordenen Wirtsleuten der Familie Stitz in Untermberg.

Eine große Aufräum- und Entrümpelungsaktion schaffte Platz im Clubheim. Der Werkstattraum wurde von uns komplett saniert. Und übrigens, ein weiterer Pokal vom Eninger Tischtennisturnier dieses Jahres konnte unseren Trophäenaltar bereichern.

1994
Noch immer ist leider kein Fluggelände in Sicht. Wir beteiligen uns am Dorffest, Tischtennisturnier, gehen wieder nach Österreich zum Fliegen und messen unsere Kräfte mit anderen Vereinen. So wurde unser Vereinspokal beim Reutlinger MC ausgeflogen und der Flugtag in Oberrot besucht.

1995
Noch immer ist leider kein Fluggelände in Sicht. Nach Begehung unserer Clubräume durch Gemeinde und Feuerwehr werden Maßnahmen beschlossen, die im kommenden Jahr umgesetzt werden sollten. Der Verein hat der Übernahme eines Teils der Kosten zugestimmt und weitere unentgeltliche Eigenleistungen erbracht. In diesem Jahr fiel auch die Entscheidung uns im Deutschen Modellfliegerverband e.V. zu organisieren.

1996
Es gibt leider immer noch keine Aussicht auf ein Fluggelände, weshalb 1996 ein Krisenjahr werden sollte. Noch immer ist weder ein Fluggelände, geschweige denn eine berechtigte Hoffnung darauf vorhanden. Es werden Überlegungen angestellt, den Verein zu schließen, da wir insbesondere unseren Jugendlichen kein attraktives Angebot für eine ortsnahe Ausübung unseres Hobbys machen können. Die Motivation der Aktiven war schlicht und einfach am Boden. Dennoch hielt sich der Club, da die regelmäßigen Austritte und Abwanderung zu anderen Vereinen durch neue Mitglieder und insbesondere jugendliche Piloten kompensiert wurden.

Zur Sanierung der Vereinsräume mussten in diesem Jahr die Mitglieder aktiviert und die Vereinskasse weiter belastet werden. Auch das haben wir geschafft!

1997
Es kann jedoch kein Zweifel daran bleiben, daß der MCE sich auf sein kommendes 25-jähriges Jubiläum so ganz ohne Fluggelände nicht richtig freuen kann. Es werden noch einmal Anstrengungen unternommen, das avisierte Gelände und die Entscheidungsträger für den MCE zu gewinnen. Nach unserer Auffassung wurde schließlich alles getan, um Hürden abzubauen und von obersten Entscheidungsinstanzen bestätigen zu lassen, daß unser Vorhaben keine Beeinträchtigung anderer mit sich bringt. Leider war die Diskussion über Funkfrequenzen immer noch ein Thema dieses Jahres, obwohl es schon ausgeräumt war.

Wegen Terminüberschneidungen fanden mehrere Ausflüge auf „halboffizieller“ Ebene im In- und Ausland statt. Teilgenommen haben wir im Juni am Flugtag der Kameraden in Erpfingen.

1998
Am Tag der offenen Tür zu unserem 25-jährigen Bestehen kamen viele Interessierte und wir haben uns ganz besonders über die Pressemitteilung von Frau Schöbel vom GEA gefreut.

Leider konnten wir dieses Jahr unseren Vereinspokal nicht ausfliegen, weil dies wegen eines fehlenden geeigneten Geländes und bei anderen Vereinen wegen Terminüberschneidungen nicht möglich war. Dennoch hielt uns dies nicht davon ab weitere Projekte zu starten. Unser „Bandit“ ist eine moderne Konstruktion mit einem Glasfaser-Rumpf, für die wir eigens eine Form hergestellt hatten. Die Tragflächenkerne sind aus Styropor und mit Balsa- oder Abachiholz beplankt. Das Modell kann als reiner Segler oder auch als E-Segler gebaut werden.

In diesem Jahr rüsteten wir den Verein auch mit einem PC auf. Die Vereinsverwaltung und der Bestand unserer Verbrauchsmaterialien ließen sich jetzt effizienter gestalten. Außerdem haben wir moderne Software zur Berechnung von Flugzeugprofilen und zur Dimensionierung von Antrieben unserer Flugzeuge installieren können.

Ein gespendeter Werkzeug- und Zubehörschrank wurde mit sehr nützlicher und modellbauspezifischer Ausstattung versehen. Dies ermöglicht eine weitere Verbesserung unseres Angebots besonders an unsere Vereinsjugend. Mit Vereinsrabatten und Mengenrabatten für Materialien und Zubehör leisten wir zudem einen Beitrag, die Kosten unseres Hobbys auf einem Niveau zu halten, das „Jeder für Sich“ niemals erreichen könnte.

Unsere Freunde in Ofterdingen hatten auch gelegentlich Besuch von uns. Zwei der Modelle Hercules C-130 sind aus unserem Club. Und wenn man genau hinschaut, dann sieht man, wieviel Spaß unsere Vereinsjugend hat.

An Stelle des Fliegens um den Vereinspokal haben wir im Winter einen Wettbewerb auf der Go-Kart-Bahn in Reutlingen veranstaltet.

1999
Viele Mitglieder und vor allem unsere gesamte Vereinsjugend war beschäftigt mit dem Bau unseres Vereinsprojektes „Bandit“. Angeknüpft haben wir dieses Jahr im Winter wieder an die Tradition der Ausbildung unserer Piloten mit praktischem Wissen um Aerodynamik und Wetterkunde.
Die schönsten Unternehmungen dieses Jahres waren ein Flugtag mit Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis und der Ausflug über ein verlängertes Wochenende zu unseren Fliegerkameraden nach Wyhl. Dort hatten wir ein sehr schön gelegenes Fluggelände im Rheintal in der Nähe Freiburgs mit einem Badesee ganz in der Nähe. Das Wetter passte, kein Flugzeug blieb lange am Boden und hielt sich dafür lange in der Luft.

Leider mussten wir das Pokalfliegen wieder absagen, die Gründe können Sie erahnen. Wir hatten für den in Frage kommenden Zeitraum einfach kein Fluggelände. Das war in diesem Jahr besonders schade, standen uns doch wegen unseres Projektes so viele gleiche Flugzeuge, wie noch nie in den Jahren zuvor, zur Verfügung. Das wäre besonders für unsere Vereinsjugend eine ideale Voraussetzung gewesen, mit gleichem Gerät zu messen, wer denn nun wirklich der Beste von allen ist.

Sie werden es aber wahrscheinlich schon gemerkt haben, wir geben die Hoffnung garantiert nicht auf. Solange wir auf so viel private Unterstützung durch unsere Mitglieder, so viel sportliche Kameradschaft aller unserer Piloten, so gute Resonanz bei unseren Jugendlichen und so viel Engagement bei einer sehr guten Jugendarbeit bauen können, wird es diesen Verein weiter geben.

Auch in diesem Jahr war eine Delegation von uns beim Flugtag in Hechingen.

 

2000
Ein Fliegerlager in Wyhl begann am ersten Tag sehr nass, doch die folgenden sehr schönen Tage entschädigten uns wieder. Die Beteiligung unserer Mitglieder war sensationell, wir besetzten den Flugplatz unserer Freunde vom Adlerteam mit 33 Piloten und rund 80 Flugzeugen.

Eine große Entrümpelungsaktion wurde mit aktiver Hilfe unserer Mitglieder durchgeführt. Zur Belohnung der fleißigen Mitglieder wird das 2. MCE-Go-Kart-Rennen veranstaltet.

Nach einer Begehung unserer Vereinsräume wurde festgestellt, daß die recht neue Elektroinstallation unzulässig ist.

Auch der Dachausbau erfüllt nicht die Anforderungen an den Brandschutz. Wir stehen im Gespräch mit der Gemeinde zur Erhaltung unserer Vereinsräume und sehen sehr viel Arbeit auf uns zukommen. Einstimmig wurde beschlossen, dass wir gemeinsam auch diese Hürde nehmen werden.

Fototermin beim Modellclub an einem der wenigen richtig schönen Sommertage 2000

2001
Mit wachsender Begeisterung und immer größerer Beteiligung findet wie schon Jahre zuvor unser Neujahrsfliegen statt. Das war einer der wenigen gemeinsamen Flugtage, die wir dieses Jahr hatten. Denn im Februar begann unsere „große“ Umbauaktion, die wir, seitens der Gemeinde, wegen dem Brandschutz durchführen mussten. Also tauschten wir Balsabretter und Fernsteuerung in Dachlatten, Balken und Kettensäge.

Da wir massive Eingriffe in die Gebäudestruktur machten, zog sich der Umbau fast über das ganze Jahr hinweg. Trotz alledem schafften wir es auch dieses Jahr, einen Ausflug zu unseren Kameraden nach Whyl zu organisieren. Außerdem wurde, für die vielen Entbehrungen, ein zweites Fluglager in Röttingen durchgeführt. Auch dieses fand großes Interesse. Bereits am zweiten Tag wurde festgelegt, dass man dieses Lager ebenfalls zur „Dauereinrichtung“ machen könnte.

Nach Abschluss der Umbaumaßnahme und Begehung durch Gemeinde und Feuerwehr im November dieses Jahres, machten wir noch einen Tag der offenen Tür.

Mehr oder weniger im Anschluss (2 Wochen später) stand dann auch unsere Weihnachtsfeier vor der Tür. Hier gab es dann richtig was zu Feiern, zum einen natürlich Weihnachten, zum anderen den endgültigen Abschluss des Umbaus bzw. die Einweihung unserer neuen „alten“ Clubräume.

Traditionelle gemeinsame Unternehmungen und Feste unseres Clubs sind Neujahrsfliegen am
1. Januar, egal wie kalt es ist, Besuch der Modellbaumesse in Stuttgart und Sinsheim, Modell-Flugtage in Hechingen, Dettingen/Teck, und das Fichtenwaldfest, Flugtage in Bitz, Roßfeld und der Hahnweide in Kirchheim/Teck, die Weihnachtsfeier zum Abschluss der Saison.

 

2009
Nachdem wir unseren Umbau nun endgültig fertiggestellt hatten, haben wir das neue Jahr mit dem traditionellen Neujahrsfliegen begonnen. Dabei haben wir uns fest vorgenommen, das dieses Jahr wieder Modellbau und vor allem -flug betrieben wird.

LorenzGleich zu Beginn des Jahres wurde das schon seit längerem anstehende Projekt „SaLLo“ in Angriff genommen. Unser Projektleiter Theo hat hierzu einen Bericht über die Idee, die Planung, bis zur Ausführung des Projekt’s geschrieben. Stellenweise war er zwar am „Rande des Wahnsinn’s“ deshalb auch nicht alles zu Ernst nehmen, aber trotzdem und vielleicht gerade aus diesem Grund mit der Empfehlung: Absolut lesenswert!Fläche

 

 

 

Der „Namensgeber“ Lorenz (links) mit unserem „Projektleiter“ Theo (rechts) / Anschauungsobjekt „Tragflächen-Mittelstück“98

Im Mai sind wir dann geschlossen mit unserer Jugend zum „Karten“ gegangen. Dabei mussten wir feststellen, dass so manch ein „Schumi“ dabei war.

Nebenbei sind wir natürlich immer wieder beim Fliegen gewesen.

Im Sommer wurde es dann fast schon stressig. Zum einen wurde dieses Jahr wieder ein Fluglager bei unseren Fliegerkameraden in Röttingen organisiert, zum anderen gab es dieses Jahr ein Jugendfest, und zwei Polterabende mit den dazugehörigen Hochzeiten. (Irgendwie muss man(n) sich den Nachwuchs sichern)

Der gemeinsame Ausflug nach Whyl musste dieses Jahr leider ausfallen, da es einfach zu viele Terminüberschneidungen gab. Trotzdem sind einige wenige kurzentschlossen zum 1. Flugtag des Adler-Teams hingefahren. (War klasse Jungs und Mädels)

An dieser Stelle gibt es eine große Lücke in der „niedergeschriebenen“ Chronik des Modellclubs, obwohl es natürlich weiter ging uns bis heute weiter geht. Aber um dies hier weiter zu schreiben muss sich erst ein neuer Autor finden…

Dennoch soll auf jeden Fall erwähnt werden, dass der MCE seit 2013 durch großen Einsatz des Vorstandes endlich wieder ein eigenes Fluggelände hat.
Dementsprechend geht es an dieser Stelle wie folgt weiter…

2013
An einem sonnigen Samstag im Juni haben wir uns an die Aufbereitung unseres Fluggeländes gemacht.

arbeitseinsatz-20132 arbeitseinsatz-20131

Im August fand unser Jahresausflug nach Whyl zu unseren Freunden des „Modellflugteam Adler Whyl“ statt.

Bericht im Reutlinger General Anzeiger vom 14.OKTOBER

opening-2013Schmuckkästchen für die Flieger
ENINGEN. »Was lange währt, wird endlich gut«, hieß es am Samstagnachmittag, wenn auch das Wetter sich sehr kalt und neblig präsentierte. Pünktlich zum vierzigsten Geburtstag – der Verein wurde am 12. Oktober 1973 gegründet – ging für den Modellclub Eningen ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung: die Eröffnung eines Fluggeländes, auf dem die knapp siebzig Mitglieder, darunter zwölf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und sechzehn Jahren, ihre selbst gebauten Flieger in den Himmel steigen lassen können.
Jeder durfte mal einen kleinen Flieger starten lassen.
»Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir es endlich geschafft und dazu noch so ein echtes Schmuckkästchen direkt neben dem Hausberg Achalm und mit Blick auf die Schwäbische Alb bekommen haben«, konstatierte Christof Deutscher. Dies sei Dank Unterstützung und vieler langer und konstruktiver Gespräche mit Gemeinde und Kommunalpolitikern möglich geworden, dankte der Vorsitzende. Mit dem Gelände sei die Zukunft des Vereins gesichert, denn schließlich handle es sich um eine Natursportart. »Jetzt findet die Eninger Jugend eine Heimat und hat zudem kurze Wege hierher«. In den vergangenen beiden Jahren hatten die Mitglieder mehrere Tausend Arbeitsstunden fürs Gelände geleistet, sagte Deutscher und sprach den Helfern und Landwirten, der Feuerwehr und der Gemeinde für die Hilfe Dank aus.

Wünsche nachvollziehbar
»Ein Modellclub ohne Fluggelände ist wie ein Auto ohne Räder«, verglich Alexander Schweizer die Überschrift eines GEA-Berichtes vom August letzten Jahres mit der »bisherigen Realität in Eningen«. Vor sechs Jahren sei er mit diesem Problem erstmals konfrontiert worden und sprachlos gewesen, wie ein Verein über dreißig Jahre bestehen könne ohne seinen Vereinszweck auszuüben.

»Da muss man schon sehr viel Idealismus und Liebe zu seinem Hobby verspüren«, lobte der Bürgermeister anerkennend. Weil er selbst in Jugendtagen Modellboote gebaut hatte, seien für ihn Wünsche und Ziele des Vereins nachvollziehbar gewesen. »Modellbau ist ein tolles Hobby, man lernt so viele Fähigkeiten«, führte der Schultes weiter aus.

Über viele Jahre habe der Modellclub das Gemeindeleben bereichert. Auch im Sommerferienprogramm oder dem Charity-Lauf habe sich der Verein oft beteiligt. Im Gegenzug hatte die Gemeinde den Modellclub zwar mit »schönen Räumen im Dachgeschoss in der Schillerschule« unterstützt, doch das Fluggelände fehlte einfach, sagte Schweizer. Weil in einem dicht besiedelten Raum die Anforderungen für ein Fluggelände schwer zu erfüllen seien, hatte die Verwaltung die Gemarkung über Jahre hinweg immer wieder überprüft: »Wir haben wirklich jeden Stein umgedreht.«

Endlich am Ziel
Heute, vierzig Jahre nach der Gründung sei man endlich am Ziel, freute sich Schweizer und wünscht sich, dass die »Regeln und Übereinkünfte, die so zäh und mühsam ausgehandelt wurden, von allen Mitgliedern respektiert werden«.

Volker Schwarz und Paul Miele, für das Regierungspräsidium Tübingen zuständige Gebietsbeauftragte des Deutschen Modellfliegerverbands, gratulierten und übereichten einen Windsack sowie eine Urkunde für »treu durchgehaltenen Idealismus zum Modellbau«. Schließlich demonstrierte der 18-jährige Lars Wätzig aus Endingen am Kaiserstuhl, Dritter der Deutschen Jugendmeisterschaft im Kunstflug, welche schier unglaublichen Flugmanöver ein versierter Modellflieger mit Hubschraubern oder Flächenmodellen vollführen kann. Auch konnten Interessierte das ganze Wochenende über die Clubräume besichtigen, die ausgestellten Modelle bewundern. Im November beginnt für Kinder dann wieder ein Modellbauprojekt. (lpt)